Jean Geiser

*07.04.1848 La-Chaux-de-Fonds NE †07.09.1923 Algier DZA

Heimatort(e)
Langenthal BE
Namensvarianten
Jean-Théophile Geiser
Tätigkeit(en)
Atelierfotograf:in
Bildgattung(en)
Personen,
Porträt,
Landschaft,
Ortsbild,
Ethnologie / Anthropologie,
Militär
Weitere Tätigkeit(en)
Verleger
Arbeitsorte
Algier DZA ~1867 – 1923

Biografie

Nach der Ausbildung im Atelier der Mutter Julie Geiser und ihres Partners Jean-Baptiste Antoine Alary gründete Jean Geiser ein eigenes Geschäft. Nach dem Tod der Brüder und der Rückkehr der Mutter in die Schweiz übernahm er schliesslich auch das Verlagshaus, das er zu einer neuen Blüte brachte. Einen eigentlichen Boom erlebte Jean Geiser mit dem Aufkommen der Ansichtskarten ab Mitte der 1890er Jahre.
Jean Geiser und seine Familie waren in Algier Teil einer Schweizer Gruppe mit regem Sozialleben. 1872 war Geiser bei der Gründung der Société hélvétique de bienfaisance dabei. Später half er mit, einen Schützenverein zu gründen, der im Hinterland von Algier Schützenfeste abhielt.

Die Karriere von Jean Geiser ist eine Erfolgsgeschichte. Studioaufnahmen in Algier und der Filiale in Blida waren das eine Standbein. Immer wieder war er aber im ganzen Land unterwegs und dokumentierte im Zug der Kolonisierung neu gegründete Dörfer und machte Station in Oasen und bei nomadisierenden Gruppen. Zur eigentlichen Goldgrube entwickelten sich später die Ansichtspostkarten. Die Bandbreite an Sujets umfasst Ansichten von Städten und Dörfern, Porträts, Szenen und schliesslich Kriegsschiffe sowie Aufnahmen von historischen Ereignissen. Einzig auf die Herstellung von Aktaufnahmen wurde im streng religiösen Haus verzichtet. Die eigene Produktion ergänzte Geiser mit Beiträgen von Reisenden und Forschern. In Zusammenarbeit mit Militärs gab er Alben von Schlachten oder der Errichtung von Vorposten heraus.
Um die Jahrhundertwende genoss Jean Geiser in Frankreich einen erstklassigen Ruf als Orientalist und Darsteller Algeriens. Sein Geschäft in Alger, wo es die Karten, Alben und Fotografien zu kaufen gab, galt beim Publikum als Sehenswürdigkeit.

1892, Amsterdam, Internationale Ausstellung, Goldmedaille.

Literatur & Quellen

Orte