Julie (Veuve Lucien) Geiser-Pelot

*26.04.1808 †28.05.1874 Vevey VD

Heimatort(e)
Langenthal BE
Namensvarianten
Witwe L. Geiser
Tätigkeit(en)
Atelierfotograf:in
Bildgattung(en)
Personen,
Porträt,
Landschaft,
Ortsbild,
Bergfotografie,
Ethnologie / Anthropologie
Weitere Tätigkeit(en)
Verlegerin
Arbeitsort(e)
Algier DZA ~1852 – ~1870

Biografie

Zusammen mit ihrem Mann, dem Möbelschreiner Lucien-Jacob Geiser, und ihren drei Söhnen wanderte Julie Geiser 1850 von La-Chaux-de-Fonds nach Algier aus. Nach dem Tod ihres Mannes (1. April 1852) baute sie mit Jean-Baptiste Antoine Alary in Algier ein Fotoatelier und ein Verlagshaus auf. Unter dem Namen Alary et Geiser gaben sie orientalistische Szenen und Landschaften aus dem nordafrikanischen Raum heraus.

Das damals aufkommende Kollodiumverfahren brachte der Fotografie neue Möglichkeiten, die das Gespann Alary-Geiser auszunutzen verstand. Im Studio entstanden Porträt- und Personenaufnahmen. Auf Reisen durch Algerien und die Nachbarländer fertigten sie Ansichten von Städten, Ortsbilder und Landschaften sowie Porträts und Szenen von den verschiedenen ethnischen Gruppen an, die sie als Einzelstücke oder in Alben zusammengefasst vertrieben. Wichtigste Abnehmer waren die ansässige europäische Bevölkerung, Handelsreisende und Touristen. Mit der Teilnahme an Ausstellungen in Europa wurden sie als orientalistische Fotografen bekannt. In Frankreich und Belgien traten sie unter dem Namen von Alary auf, in Bern 1857 unter demjenigen der Witwe Geiser.
Die Fotografien von Alary-Geiser waren technisch perfekt und von hohem gestalterischem Niveau. An der 3. Gewerbe- und Industrieausstellung 1857 in Bern liessen sie Carl Durheim hinter sich und erhielten für ihre Albuminabzüge nach Kollodiumnegativen die Silbermedaille. Die Aufnahmen wurden von zeitgenössischen Kritikern als überaus interessant eingestuft.

1857, Bern, Dritte Schweizerische Industrieausstellung, Silbermedaille.

Literatur & Quellen

Orte