Johann Joseph Gschwend

*21.03.1858 St. Fiden SG †18.12.1939 Langenthal BE

Heimatort(e)
Tablat SG
Namensvarianten
Josef Gschwend
Tätigkeit(en)
Fotograf:in,
Atelierfotograf:in
Bildgattung(en)
Personen,
Porträt,
Landschaft,
Sachaufnahme,
Ortsbild,
Industrie,
Gewerbe,
Theater
Arbeitsort(e)
St. Gallen SG ~1877 – 1879
Zürich ZH 1879 –
Basel BS 1880 –
Rorschach SG 1888 –
Interlaken BE 1890 –

Biografie

Lehre bei Johann Konrad Bär-Bryner.
Mitarbeiter von Johannes Ganz (1879), Carl Taeschler (1880), Marchandise (Paris, um 1891–1892) und Carl Ruhé (1896–1901).

Josef Gschwend arbeitete bereits als Zwölfjähriger in der Stickereifabrik St. Gallen. Sein Berufswunsch Lokomotivführer blieb ihm verwehrt, weil er die Mindestgrösse für diesen Beruf nicht erreichte. So trat er mit 19 Jahren die Fotografenlehre bei Konrad Bär-Bryner an. Nach der Lehre fand er 1879 eine erste Anstellung bei Foto Ganz in Zürich, wechselte im folgenden Jahr zu Taeschler in Basel und arbeitete in den folgenden Jahren in verschiedenen Ateliers in der ganzen Schweiz. Ein erster Versuch, ein eigenes Atelier zu eröffnen, scheiterte um 1888 in Rorschach, worauf er erneut als Angestellter arbeitete, unter anderem bei Marchandise in Paris, wo er bis 1892 als Retuscheur tätig war. Dort lernte er die Langenthalerin Rosa Gammeter, die als Dienstmädchen in Paris arbeitete, kennen. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz 1892, arbeitete er in Basel, Montreux und Lausanne, bevor er 1896 eine Stelle bei Carl Ruhé in Langenthal antrat. Dort heiratete er 1897 Rosa Gammeter und machte sich 1901 selbständig. Er eröffnete ein eigenes Geschäft in der damaligen «Neuen Post», welches er bis 1938 führte.

Um als selbständiger Fotograf in Langenthal neben seinen Konkurrenten ein Auskommen finden zu können, erschloss sich Josef Gschwend nebst den gängigen Porträtaufnahmen neue Tätigkaitsfelder. Er produzierte Ansichtskarten, die sich gut verkauften, fotografierte Schulklassen und arbeitete regelmässig für Industrie und Gewerbe. Auch im Vereinsleben war Josef Gschwend aktiv und fertigte für Vereine die üblichen Tableaus mit Einzelporträts der Mitglieder und dokumentierte zahlreiche Vereins- und Schultheater. Eine weitere Spezialität von Gschwend waren Totengedenkkarten mit verzierten Porträts der Verstorbenen.

Literatur & Quellen

Orte