Carl Albert Loosli

*05.04.1877 Schüpfen BE †22.05.1959 Bümpliz BE

Heimatort(e)
Sumiswald BE
Tätigkeit(en)
Schriftsteller:in,
Journalist:in
Arbeitsorte
Bümpliz BE 1904 – 1959

Biografie

Carl Albert Loosli kam als uneheliches Kind zur Welt und wuchs zunächst bei einer Pflegemutter und ab 1889 in Heimen auf. Wanderjahre verbrachte er unter anderem in Paris, wo er als Journalist tätig war. 1904 liess er sich in Bümpliz bei Bern nieder, wo er bis zu seinem Tod wohnte.
Mit einer nonkonformistischen Grundhaltung setzte sich Loosli als Journalist zeitlebens kritisch mit Zeitphänomen auseinander, insbesondere mit der Situation der Heim- und Verdingkinder. Daneben beschäftigte sich Loosli auch mit Kunst und Künstlern und wurde der erste Biograf von Ferdinand Hodler. In der Anfangszeit des Heimatschutzes spielte er darin eine wichtige Rolle, verliess die Vereinigung aber bald wieder. Als Schriftsteller verfasste er u.a. einen Kriminalroman und dichtete in der Emmentaler Mundart.

Carl Albert Looslis Bezüge zur Fotografie sind vielfältig. 1917 setzte er sich für ein nationales fotografisches Archiv ein, indem er zwischen dem Schweizerischen Photographenverein und der Landesbibliothek vermittelte. Bei Vorträgen setzte er Diapositive zu Illustrationszwecken ein. Ab Mitte der 1930er-Jahre stand Loosli im Kontakt zu Paul Senn. So publizierte dieser 1936 auf Anregung von Loosli Reportagen über die Zwangserziehungsanstalt Aarburg. Wie weit Loosli an Senns Bildberichten über Verding- und Heimkinder 1940 beteiligt war, ist nicht bekannt. Ab 1944 hingegen engagierten sich Senn und Loosli parallel gegen die Situation fremdplatzierter Kinder. Die Reportagen Senns über sexuellen Missbrauch und Missstände im Heimwesen, die er in der «Nation» zusammen mit Peter Surava veröffentlichte, waren für Loosli der Impuls, sich im verstärkten Mass noch einmal für die Sache zu engagieren.

Literatur & Quellen

Orte