Franz Xaver Rühl

*1803 †1894

Tätigkeit(en)
Atelierfotograf:in
Bildgattung(en)
Personen,
Porträt,
Ortsbild
Weitere Tätigkeit(en)
Coiffeur, Zahn- u. Allgemeinheiler
Arbeitsort(e)
Burgdorf BE 1851 – 1882

Biografie

Vorgänger von Emil Kaestle und Rudolf Trüb.
Zusammenarbeit mit William Moritz (1852).
Franz Xaver Rühl stammte ursprünglich aus Augsburg, gehörte aber vermutlich zu einem Zweig der Familie, der ab 1836 in Niederstockern nachgewiesen ist.

Franz Xaver Rühl kam 1847 nach Burgdorf, trat aber erst 1851 als Daguerreotypist in Erscheinung. Als Quereinsteiger unterhielt er neben seinem Atelier lange Zeit ein Coiffeur- und Barbiergeschäft, wo er Kosmetikartikel verkaufte, aber auch zur Ader liess, Zähne zog oder plombierte. Diese Tätigkeiten gab er mit dem Boom der Cartes de visite nach 1860 auf. Beim Burgdorfer Stadtbrand von 1865 wurde sein Atelier an der Schmiedengasse beschädigt. 1882 übergab er das Geschäft an Emil Kästli, der nur wenige Monate blieb. Franz Xaver Rühl führte für kurze Zeit das Atelier weiter, bis es an Rudolf Trüb überging.

Franz Xaver Rühl war der erste permanent in Burgdorf ansässige Fotograf. Bis zum Aufschwung in den 1860er Jahren verdiente er mit Personenaufnahmen kaum genug Geld und war deshalb auf andere Einkünfte angewiesen. Zu Beginn seiner Karriere fertigte er Daguerreotypien an. In einem Fall sind in Zusammenarbeit mit dem Koloristen William Moritz Salzpapieraufnahmen belegt. Franz Xaver Rühl nahm Neuerungen auf, wenn Wanderfotografien diese in Burgdorf bekannt machten. Ambrotypien und Pannotypien führte er ab 1860. Zeitgleich begann er mit der Produktion von Cartes de visite, die ihm den geschäftlichen Durchbruch brachten. Das Atelier verliess Franz Xaver Rühl nur in Ausnahmefällen. Beim Brand von 1865 machte er Aufnahmen von der Unglückstelle. In Zusammenarbeit mit dem Verleger Langlois vertrieb er Ansichten der Stadt Burgdorf im Visitkarten-Format.

Orte