Hans Finsler

*07.12.1891 Heilbronn (Württemberg) DEU †03.04.1972 Zürich ZH

Heimatort(e)
Zürich ZH
Tätigkeit(en)
Fotograf:in,
Fotofachlehrer:in
Bildgattung(en)
Sachaufnahme,
Reportage,
Werbung
Arbeitsort(e)
Halle DEU 1922 – 1932
Zürich ZH 1932 – 1972

Biografie

Lehrer von Sisi Lang, Emil Schulthess, Werner Bischof, Philipp Giegel, Walther Stauffer, Fernand Sepp Rausser, Regula Finsler, René Groebli, Albert Lunte, Peter Werner Häberlin, Anita Niesz, Margrit Baumann, Friedrich Engesser, René Burri, Jürg Klages , Evelyn Hofer, Trudi Homburger-Schriever, Ernst Scheidegger, Serge Libiszewski, Michael Wolgensinger, , Marlen Perez, Willy Dreyer, Pierre Gauchat, Ernst Köhli, Max Schmid, , Heiri Steiner, Hugo M. Schol, Ida Vuillenmier, Wilhelm Wetter, , E. Huwyler, Elisabeth Lohmann, Erika Mensching, Max Strotz, Armin Willi, Margrit Bösiger, Ruth Durheim, Evi Kienzle, Doris Künzler, Georg Scheffer, Max Bächtold, Verena Gyr, Anton Lébiz, Margret Oertle, Ellinor von Gonzenbach, Werner Brandenberger, H. Bührer, Bruno Heitz, Klaus Müller, Werner Nefflen, Max Buchmann, Friedrich Lehner, Margrit Schaich, Margrit Surber, Victor Staub, Leni Willimann-Thöni, Jakob Bräm, Max Dickenmann, Sylvia Frei, Irene Löwenfeld, Hans Obrecht, Max Amsler, Lore Denzler, Jacques Keller, Fred Kopschitz, Ruth Dietrich, Helen Nussbaumer, Gudula B. Welti, Annemarie Rickenbach, Hans Schlapfer, Christian Staub, Rotraud Lehmann, Emil Maurer, Bernhard Moosbrugger, Bruno Bischofberger, Ernst Schmutz, Elisabeth Schulz, Ursula Staub, Georg Darms, Susi Jaeger, Charlotte Türler, Huguette Dolde, Ruth Goldstein, Maja Merz, Melanie Strickler, Peter Trüb, Alix Vonwyl, Esther Gränacher, Margot Koch-Ruthe, Joachim Fahrenkamp, Eliette MacCouch, Hans Ruedi Schweizer, Walter Binder, Monika Brill, Elisabeth Funk, Bob Hagenhofer, Ernst Hahn, Christian Manz, Eva Salamonovà, Heinz Vaterlaus, Manfred Bingler, Zoé Binswanger, Erika Gericke, Susi Kolb, Fred Waldvogel, Hans Hunziker, Michael Speich, Isabelle Wettstein, Verena Wieland, Willi S. Eberle, Leo Gamma, Frank Herrmann, Doris Stauffer, Renate Meyer, Serge Stauffer, Marina Dello Strologo, Karl Gassmann, Edith Müller, Siegfried Zingg, Margareth Bollinger, Jörn Maurer, Mary-Anne Mächler, Lilly Süsstrunk, Karl Werner Thomas Trutmann, Alexander von Steiger, Alexander Barbey, Franco Cianetti, Thomas Cugini, Karl Gerstner, Peter Huber, Paul Scherrer, Marianne Forrer-Trümpler, Klaus Zaugg, Carla de Benedetti, Werner Erne, Jürg Ganz, Laurence Martin, André Rüedi, Kurt Staub, Barbara Wellershaus, Gabrielle Biedermann, Claude Fleury, Dölf Hüppi, Ulrich Kündig, Irene Stern, Jules Vogt, Georges Tièche und weiteren an der Fachklasse für Fotografie der Kunstgewerbeschule Zürich.

Mitglied Gesellschaft Deutscher Lichtbildner (ab 1932 ), Schweizerischer Photographen Verband (SPhV) (1932–1947) und Schweizerischer Werkbund (SWB) (ab 1932).

Hans Finsler besuchte die Schulen in Urach (1899–1906), Reutlingen und Stuttgart (1906–1911) und studierte von 1911 bis 1914 Architektur in Stuttgart und München sowie von 1915 bis 1919 Kunstgeschichte in München und Berlin u. a. bei Fritz Burger, Heinrich Wölfflin und Paul Frankl. 1921 zog Hans Finsler nach Halle, um bei Paul Frankl zu promovieren (1925 abgebrochen).
Zwischen 1922 und 1932 war Hans Finsler an der Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein in Halle tätig, zunächst als Bibliothekar, ab 1923 als Lehrbeauftragter für Kunstgeschichte und Werbelehre. Um 1926 begann er, Objekte aus dem Unterricht zu Dokumentationszwecken zu fotografieren. Ab 1927 war er als Lehrer für Fotografie an der neu eingerichteten Fachklasse für Fotografie der Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein in Halle tätig. Im selben Jahr machte er ein Volontariat bei der Neuen Photographischen Gesellschaft in Berlin. 1928 konnte Hans Finsler eine erste erfolgreiche Ausstellung in Halle ausrichten. Ab 1930 war er als Lehrbeauftragter für Fotografie an der neu mit anderen Lehrgängen gleich gestellten Fotoklasse fest angestellt. Neben der Lehrtätigkeit war er als Sach-, Industrie- und Architekturfotograf für verschiedene Firmen und Institutionen tätig, z.B. den Magistrat der Stadt Halle, die «Most» Schokoladenfabrik Halle oder die Staatliche Porzellan-Manufaktur Berlin. 1932 wurde er Mitglied der Gesellschaft Deutscher Lichtbildner.
Im gleichen Jahr zog Hans Finsler mit seiner Familie nach Zürich, wo er durch Vermittlung von Sigfried Giedion eine Anstellung an der Kunstgewerbeschule Zürich antreten konnte. Hier baute er in der Folge die erste Fachklasse für Fotografie auf und prägte dort bis zum Ende seiner Lehrtätigkeit 1957 mehrere Generationen von Schweizer Fotografen, darunter beispielsweise Werner Bischof, René Burri oder Anita Niesz. 1932 trat er dem Schweizerischen Photographen Verband (SPhV) und dem Schweizerischen Werkbund (SWB) bei, wo er ab 1937 Mitglied im Zentralvorstand war und von 1946 bis 1955 als Erster Vorsitzender amtete. Neben diesen Tätigkeiten betrieb Hans Finsler ein eigenes Atelier für Sach- und Werbefotografie und fotografierte insbesondere für industrielle Betriebe und Architekten. Ab 1958 ging Hans Finsler einer regen Vortrags-, Publikations- und Ausstellungstätigkeit nach.

Als Hans Finsler 1932 in die Schweiz kam, galt er als Vertreter der Neuen Fotografie (auch Neue Sachlichkeit), für die sich auch der Schweizerische Werkbund einzusetzen begann. Hans Finsler beschäftigte sich in analytischen Texten mit der Frage nach der Sprache des Bildes und dessen optischer Grammatik.
Als Lehrer beschränkte er den Unterricht nicht auf Technik und Kamerafotografie, sondern erweiterte das Spektrum um die Verwendung von Fotografie im Grafikdesign und im Zusammenhang mit Typografie.
Zwischen 1930 und 1932 fotografierte er die neuen Formen der Staatlichen Porzellanmanufaktur Berlin und begründete damit innerhalb weniger Jahre eine neue Ästhetik der Sachfotografie. Daneben entstanden viele Fotografien von Innenarchitektur für Möbel- und Ausstattungsfirmen. In diesem Zusammenhang sind auch seine späteren Arbeiten für die Wohnbedarf AG in Zürich hervorzuheben.
1938 fotografierte Hans Finsler eine umfassende Reportage über das Knabeninstitut Montana am Zugerberg. Ungewöhnlich lebendig sind Finslers Aufnahmen, die auf Reisen nach Italien entstanden, etwa von Fischern in Chioggia, 1952 im «Du» publiziert, und 1958 aus Apulien. Auf Exkursionen der Fotoklasse oder privaten Reisen entstanden Landschaftsaufnahmen, u. a. auch Infrarotaufnahmen. 1938 erstellte Hans Finsler in Vorbereitung der Landesausstellung (1939) von zwei Punkten am Zürichsee aus ein mehrteiliges Panorama der Stadt.
Hans Finslers Fotografien erschienen u. a. im «Du», in «Das Werk» und in den «Typographischen Monatsblättern».

1933, Milano, Palazzo dell'Arte, V Esposizione Triennale delle Arti Decorative e industriali moderne, Goldene Medaille.

Literatur & Quellen

Ausstellungen

Orte