Christian Schiefer

*23.08.1896 Davos GR †19.10.1998 Lugano TI

Heimatort(e)
Österreich AUT, ab 1916 Töss ZH
Tätigkeit(en)
Fotograf:in,
Fotoreporter:in
Bildgattung(en)
Personen,
Porträt,
Reportage,
Ortsbild,
Presse,
Militär,
Alltag
Arbeitsorte
Lugano TI 1920 – 1986
Davos GR
Lausanne VD
Zürich ZH

Biografie

Lehre bei Emil Himmelsbach.
Mitarbeiter von Francis de Jongh und Philipp Linck.
Nachfolger von Ervino Hauser-Pricam in Lugano-Paradiso.
Vorgänger von Costantino Catena in Lugano (1986).
Fotokorrespondent für den A. T. P. Bilderdienst in Lugano (um 1942).
Mitglied Schweizerischer Photographen Verband (SPhV) (ab 1920).
Lehrmeister von Ares Pedroli.

Christian Schiefer absolvierte die Fotografenlehre bei Emil Himmelsbach in Davos. Nachdem er bei Francis de Jongh in Lausanne sowie bei Philipp Linck in Zürich tätig war, übernahm er 1920 das Atelier von Erwin Hauser-Pricam in Lugano. Neben seinen Aufträgen als Studiofotograf gründete Christian Schiefer 1924 einen Postkartenverlag und veröffentlichte regelmässig Reportagen, beispielsweise in der «Schweizer Illustrierten», der «Illustrazione Ticinese», der «Zürcher Illustrierten» oder auch der «Neuen Zürcher Zeitung». Während dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er zwischen 1942 und 1945 im Pressedienst des Armeestabs. Sein fotografisches Werk übergab er 1994 dem Staatsarchiv Bellinzona.

Ähnlich wie seine Zeitgenossen - Paul Senn, Hans Staub, Theo Frey oder Georges Tièche - profitierte auch Christian Schiefer vom aufblühenden Fotojournalismus der 1930er und 1940er Jahre, wobei seine Reportagen sowohl in Zeitschriften der italienischen als auch der deutschen Schweiz publiziert wurden.
Während dem Zweiten Weltkrieg dokumentierte er die Geschehnisse im Grenzgebiet zwischen dem Tessin und Norditalien. Er fotografierte zahlreiche Flüchtlinge, die von Italien ins Mendrisiotto kamen und fertigte über 400 Porträts von Asylsuchenden an. Mit seinen Aufnahmen von den Leichen Mussolinis und weiterer exekutierter Faschisten, welche die Partisanen am 29. April 1945 über Milanos Piazzale Loreto aufhängten, wurde er über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Letztlich sind es jedoch nicht nur diese Aufsehen erregenden Bilder, die das Werk Schiefers auszeichnen. Unter seinen Fotografien finden wir ebenso den Alltag in der Provinz, Hochzeiten, Porträts oder Postkartensujets.

1938, Lugano, Premio fotografico ENIT.
1938, Campione, Esposizione internazionale di fotografia, Primo Premio.

Literatur & Quellen

Ausstellungen

Orte