Roberto Donetta

*07.06.1865 Corzoneso TI †06.09.1932 Corzoneso TI

Lieu(x) d'origine
Corzoneso TI
Activité(s)
Photographe ambulant
Catégorie(s) d'image
Personnes,
Portrait,
Paysage,
Paysage urbain,
Vie quotidienne,
Accident / Catastrophe
Autres activités
Samenverkäufer
Lieu(x) de travail
Corzoneso TI ~1900 – ~1930

Biographie

Wurde von Dionigi Sorgesa in die Fotografie eingeführt.

Roberto Donetta, Sohn des Carlo und der Maria Donetta, wuchs mit seinen drei Geschwistern in Corzoneso, im Bleniotal, auf. 1886 heiratete er Teodolinda Tinetti aus Biasca, mit welcher er sieben Kinder hatte.
Ab 1889 arbeitete Donetta während der Wintermonate als Marroniverkäufer in Norditalien. Für kurze Zeit war er in Castro ausserdem als Militärbeamter tätig. 1892 eröffnete er einen Lebensmittelladen in Corzoneso. Aufgrund der schwierigen finanziellen Lage verlässt er jedoch 1894 das Bleniotal, um in London Geld zu verdienen.
Nach seiner Rückkehr 1895 begann Donetta mit dem Verkauf von Gemüse- und Blumensamen. Ab 1900 widmete er sich, eingeführt vom Bildhauer Dionigni Sorgesa, zugleich der Fotografie.
Donetta zog 1901 nach Corzoneso-Casserio. 1912 verliessen ihn Frau und Kinder. Die Kriegszeit konfrontierte Donetta verstärkt mit finanziellen Schwierigkeiten. Er verstarb arm und vereinsamt in Casserios Casa Rotonda, wo sich seit 1993 auch das Archivio Donetta befindet.

Roberto Donetta fotografierte in einer von technischen Errungenschaften geprägten Zeit. 1882 wurde der Gotthard-Eisenbahntunnel, 1911 die Verbindung zwischen Biasca und Acquarossa eröffnet. Trotz dieser Verkehrserschliessung lebten die meisten Bewohnerinnen und Bewohner des Bleniotals in Armut.
Donetta besass kein eigenes Atelier. Er zog mit Glasplattenkamera und Dekortüchern durchs Tal und hielt das tägliche Leben in seinen Bildern fest. Er fotografierte Familien, Arbeiter, Hochzeiten wie Beerdigungen oder machte Postkarten mit Ansichten vom Tal. Für seine sorgfältig komponierten und inszenierten Aufnahmen benutzte er Glasplatten in den Formaten 9 x 12, 13 x 18 sowie 18 x 24.
Seine in den 1980er Jahren wiederentdeckten und gesicherten 5000 Glasplatten sowie mehrere hundert Orginalabzüge waren ein äusserst wertvoller Fund. Bei den älteren Leuten im Tal weckten sie die Erinnerung an den Wanderfotografen und seine Zeit. Damals galt Roberto Donetta als Sonderling. Heute gehört er zu den bedeutendsten Schweizer Fotografen um die Jahrhundertwende.

Littérature & sources

Expositions

Lieux