Jean-Claude Vieillefond

*03.05.1945 Paris FRA †23.04.1999 Lausanne VD

Tätigkeit(en)
Fotograf:in
Bildgattung(en)
Landschaft,
Kunst mit Fotografie,
Reportage,
Ortsbild,
Akt,
Reise
Weitere Tätigkeit(en)
Künstler, Maler, Zeichner, Grafiker
Arbeitsort(e)
Lausanne VD 1964 – 1999

Biografie

Mitglied SPSAS Vaud (1984).

Jean-Claude Vieillefond begann zunächst eine Berufslehre als Schmied, brach diese jedoch ab. Als Fotograf und Künstler war er Autodidakt. Ab 1964 lebte er in Lausanne, wo er sich zunächst nebenbei mit Fotografie auseinandersetzte. Ab 1969 arbeitete er als selbständiger Fotograf. Es folgten Reportagereisen in der Schweiz, in Deutschland, Italien, Spanien, im Mittleren Osten und in der Sahara. Ab 1978 fotografierte er insbesondere für Reiseführer. Seine Reportagen erschienen in Zeitschriften, u.a. in «Construire».

In den Anfängen von Jean-Claude Vieillefonds Tätigkeit als Fotograf entstanden Schwarzweiss-Fotos, die der Bildsprache der damaligen Autorenfotografie verpflichtet sind. Die Fotos seiner Reportagen und Bildberichte, die teils auf Reisen, teils in der Schweiz entstanden, sind ästhetisch und formal eindrückliche Porträts, Alltagsszenen, Landschaften und Stadtbilder. In der Westschweizer Kunstszene verankert, arbeitete er mit Kunstkritikern und anderen Fotografen und Künstlern zusammen. Zentrum ist für Vieillefond die Galerie 2016, zuerst in Peseux und später in Hauterive, wo er mehrere Einzel- und Gruppenausstellungen bestreitet. In Zusammenarbeit mit dem Dichter André Jaccard erschienen in Kombination von Poesie und Fotografie zwei hochstehende Publikationen (Pays d’autre, Lausanne 1976; Altérations, Hauterive 1984). Ab 1977 veränderte Vieillefond seinen Umgang mit der Fotografie. Er arbeitete mit Fotogrammen sowie gegenstandslosen Fotografien, die mit Raum- und Lichteffekten spielen. Ausgehend von Aktfotografien erhalten Eingriffe an den Abzügen und deren grafische Verarbeitung zentrale Wichtigkeit. Er nam an den Abzügen chemische Eingriffe vor, zerriss diese, überarbeitete sie mit Lack, Gouache, Kohle und Tinte oder montierte sie in Form von Collagen neu zusammen. Teils setzte er seine Werke auch im Ätzverfahren um. 1985 zog Vieillefond in Form einer Ausstellung und einer Publikation Bilanz über sein Schaffen (Recherches photographiques 1969-1985, Hauterive 1985; Ausst.: Monthey, 1985). Parallel zu seiner freien Arbeit war Vieillefond ab 1978 für den Berlitz Verlag als Fotograf für Reiseführer tätig. Zu Städten wie Wien (1979) oder Stockholm (1980), ganzen Regionen und Inseln (1978 Ligurien, 1980 Nord-Griechenland) oder auch ganzen Ländern (1979, Marokko) steuert er solide Farbfotos bei. Die Bändchen erscheinen in grossen Auflagen und wurden in alle gängigen Sprachen übersetzt.

Literatur & Quellen

Orte